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Peter Prange – Die Rose der Welt

Die Freiheit des Denkens!

Wirft die interessierte Leserin, der interessierte Leser einen Blick auf Pranges Œuvre, ist eines ersichtlich: der Autor folgt einem historischen ›Ariadnefaden‹. Unbewusst, so sagt er selbst, habe er offenbar immer jene Ereignisse der Historie aufgespürt, die in der europäischen Geschichte eine geistige Zäsur bilden. Prange bezeichnet diese Romane als ›Dekalogie‹. In zehn Romanen, erfahren wir vom Autor, erzähle er zehn bedeutende Ereignisse der europäischen Geschichte. In »Ich, Maximilian, Kaiser der Welt« {14./15. Jahrhundert} rückt er das moderne Europa in Verbindung des Aufstiegs der Habsburger in den Vordergrund, in »Die Philosophin« {18. Jahrhundert} ist es das irdische Glück versus Klerus und Obrigkeit in Gestalt Diderots ›Encyclopédie‹ … 

Pranges neuer Roman greift ein aktuelles Thema auf, mag die historische Realität auch ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Gemeint ist hier die Unabhängigkeit der universitären Lehre von Religion und Staat. Das erscheint uns heute selbstverständlich, auch wenn wir nur allzu gern bereit sind diese auf’s Spiel zu setzen, indem wir mächtigen Konzernen erlauben anhand von Stipendien oder durch Forschungsaufträge Kontrolle über unsere freien Universitäten zu erlangen. Im 13. Jahrhundert, an der wenige Jahre zuvor gegründeten ›Universitas magistrorum et scholarium Parisiensis‹, der Pariser Universität, kämpften Studenten und Magister für eben diese freie Lehre. Dafür, nicht von Klerus und weltlicher Obrigkeit beherrscht zu werden, gingen sie sogar in den ›Streik‹ …

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