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Felicia Otten – Die Landärztin

Thea Graven ist angehende Gynäkologin und Ärztin aus Überzeugung. Anfang der 50er Jahre ist es nicht selbstverständlich, dass sie eine Stelle in der Chirurgie der Hamburger Universitätsklinik bekommen hat. Viele Kriegsheimkehrer besetzen die Arztstellen, so dass sie froh sein kann, überhaupt als Ärztin arbeiten zu können, wenn auch in der Männerabteilung der Chirurgie. Für sie bedeutet die Tätigkeit eine gute Chance, ihr medizinisches Wissen zu vertiefen. Um dann, nach ihrer Facharztprüfung, in Hamburg eine gynäkologische Praxis zu eröffnen.

Thea Graven fühlt sich dem hippokratischen Eid verpflichtet und steht ganz im Dienst ihrer Patienten. So kann sie nicht schweigend zusehen, wie ihrem Chefarzt bei einer Operation ein Kunstfehler unterläuft, der unter den Teppich gekehrt werden soll. Als der Patient an den Folgen der missglückten Operation stirbt, informiert Thea den Krankenhausleiter. Als der ihr keinen Glauben schenkt, wendet sie sich an die Staatsanwaltschaft, trotz der Befürchtung, dadurch ihrer Krankenhauskarriere zu schaden. Und ihre Befürchtungen bewahrheiten sich. Sie wird entlassen, und der Krankenhausleiter sorgt zudem dafür, dass sie auch an anderen Krankenhäusern keine Stelle bekommt.

Thea bleibt nichts anderes übrig, als zu ihrer Familie zu gehen, die es nach dem Krieg aus Dresden in die Eifel verschlagen hat. Hier leben der Vater und ihre beiden Schwestern. Wohl ist ihr dabei nicht. Ihr Vater …

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