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Robert Harris – Dictator

»Solange ich atme, hoffe ich.«

Wer kennt das nicht? Diese unbändige Vorfreude auf einen Roman, dessen Erscheinen man sehnsüchtig erwartet? Für viele ist Harris’ ›Dictator‹ solch ein Roman. Vor über zehn Jahren erschien mit »Imperium« der erste Band über den römischen Politiker, Redner, Schriftsteller und nicht zuletzt Philosophen Cicero. 2009 folgte mit »Titan« der zweite Band. Jetzt halten Harris’ Leser endlich den letzten Teil in der Hand und können lesen was Tiro, der einstige Sklave Ciceros, über dessen letzte Jahre zu berichten weiß.

Ja. Tiro weiß alles. Er ist sozusagen unser ›Mäuschen aus der Vergangenheit‹. Ein von Harris’ gut gewählter Erzähler, war Tiro nicht nur ›rund um die Uhr‹ an Ciceros Seite, er war auch sein Vertrauter und später auch sein Freund. Zudem war er derjenige, der Ciceros Briefe und Reden ordnete, sie herausgab. Sogar eine Biographie hatte er über ihn verfasst, die allerdings nicht erhalten ist. Um so besser für Harris …

Wie stets weiß der Autor auch mit dieser Geschichte seine Leser*innen in Atem zu halten. Ob nun ein britischer Ex-Premier seine Memoiren veröffentlichen will und dabei für allerhand Wirbel sorgt {»Ghost«}, oder ob sich eine Verhaftung wegen Landesverrats zur größten modernen Verschwörung entwickelt {»Intrige«} oder ob es sich – wie bei »Dictator« – um den Untergang der römischen Republik handelt. Bei all diesen Romanen geht es in erster Linie um Macht, darum ob und wie diese den Menschen verändert. Das mag simpel klingen. Ist es aber mitnichten …

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