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Julie Marsh – Die Ladys von Somerset

– »Ich bin keine Kupplerin.«

Emma Smart, Die Ladys von Somerset, S.120

Wie wahr, möchte ich Emma beim Lesen dieser Zeile zurufen. Nein, Emma ist keine Kupplerin. Sie schreibt Theaterstücke, natürlich nicht unter ihrem Namen, aber eine Kupplerin ist sie gewiss nicht. Aber ach, Emma Smart, die Heldin dieser Geschichte, wird von Lady Darlington geradezu in diese Rolle gedrängt. Obwohl die kapriziöse Lady Emma eigentlich als Gesellschafterin für ihre Tochter engagiert hat …

Und das alles nur, weil Emmas Oheim, ein ambitionierter Sammler edler Tabakdosen und säumiger Schuldner, von jetzt auf gleich in die Fleet geschleppt worden ist und sie ihn dort freikaufen muss. Genau das ist Emma indes mangels Vermögen nicht möglich ist, weshalb sie sich überhaupt erst bei der blasierten Lady Darlington in Somerset verdingen muss (»Sagten Sie Shakespeare? Der, der die Bücher geschrieben hat?«). Natürlich ahnt die Lady nichts von Emmas künstlerischen Ambitionen. Ihr geht es nur um eines; ihre Tochter Anthea soll profitabel unter die Haube respektive an den wohlhabenden Lord Livingstone gebracht werden. Doch hier, auf dem Landsitz der narzisstischen Lady flankiert von ihrem unerzogenen Mops Muzzle, sieht sich Emma sozusagen außerstande ihren ›Auftrag‹ zu erfüllen. Zumal der bekannte Dandy Ambrose unentwegt Emmas Pläne …

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