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Fritz Bauer. Sein Leben, sein Denken, sein Wirken

Hör-Feature Rezension: Fritz Bauer –

Im Jahre 2013 jährte sich der Auftakt der Frankfurter Auschwitz-Prozesse zum fünfzigsten Mal. Im Zuge dieses Gedenkens erhielt auch deren Initiator, der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, neuerliche Beachtung. Ausstellungen im Jüdischen Museum Frankfurt am Main {2014}, im Landgericht Heidelberg {2015}, im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln {2016} oder die im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden {2017} widmeten sich der Arbeit und der Person Fritz Bauer. Daneben erschienen die Biographien von Irmtrud Wojak {Fritz Bauer 1903-1968, Eine Biographie, C.H. Beck Verlag, 2011} und Ronen Steinke {»Fritz Bauer: oder Auschwitz vor Gericht«, Piper Verlag, 2013}. Auch die Filmindustrie entdeckte Bauer {oder die Auschwitz-Prozesse} als Sujet. In »Das Labyrinth des Schweigens« {2014} taucht Fritz Bauer leider nur als Randfigur auf. Im Kinofilm »Der Staat gegen Fritz Bauer« {2015} verkörpert Burghart Klaußner den engagiert für die Gerechtigkeit kämpfenden Generalstaatsanwalt und in »Die Akte General« {2016} versucht der Schauspieler Ulrich Noethen dem charismatischen Juristen des Wirtschaftswunders Kontur zu verleihen.

O-Töne eines engagierten Juristen

Nun ist ein Hör-Feature mit Original Tondokumenten von Fritz Bauer {1903-1968} im ›Der Audio Verlag‹ erschienen, herausgegeben von Dr. David Johst, in Auftrag gegeben vom Fritz-Bauer-Institut. Burghart Klaußner spricht die Zwischentexte, die knapp, aber ausreichend informativ in die Themenkomplexe der jeweiligen Gespräche, Diskussionen und Vorträge etc. einführen. Zusätzliche Informationen über den historischen Kontext entnimmt der Hörer dem Booklet, für das ebenfalls Dr. Johst verantwortlich zeichnet.
Das Hör-Feature enthält insgesamt vier CDs, inhaltlich ist es in drei Themenbereiche gegliedert. Der erste Teil widmet sich der juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen {O-Töne: 149 Minuten}. Teil zwei verdeutlicht Bauers Bestreben hinsichtlich eines zu reformierenden Strafrechts {O-Töne: 77 Minuten}. Der letzte Teil rückt Bauer als Privatmann in den Vordergrund {O-Töne: 46 Minuten}. Das Hör-Feature soll – so ist dem Informationstext des Booklets zu entnehmen – einen repräsentativen Querschnitt durch Fritz Bauers Themen bieten. Insgesamt 800 Minuten O-Töne von Fritz Bauer schlummerten in den Archiven diverser Radioanstalten. Nicht alles ist archiviert worden…

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