Buchbesprechungen, Neu, News

Louise Welsh – Tamburlaine muss sterben

Es lebe Christopher Marlowe! –

Shakespeare ist tot – und das nun schon seit 500 Jahren. Es lebe Christopher Marlowe. Der ist auch tot und zwar seit 523 Jahren. Aber in dem Roman »Tamburlaine muss sterben« von Louise Welsh lebt er noch einmal auf und mit ihm das London der elisabethanischen Zeit. Der Roman erschien schon 2004 in England und 2005 auf Deutsch im Antje Kunstmann Verlag. Das Shakespeare-Jahr bietet einen wunderbaren Anlass, diesen Roman einer Preis gekrönten Autorin vorzustellen.

Würde man Christoper Marlowe noch kennen, wenn es Shakespeare nicht gegeben hätte? – und wenn da nicht die ewigen Gerüchte wären, dass beide die selbe Person waren? Fakt ist: Über Shakespeare weiß man wenig und das was man weiß, ist so unspektakulär, dass es nicht zu seinen Stücken und Gedichten zu passen scheint. Deftig geht es da zu, es wird gestorben, gemordet und vor allem geliebt. Und das soll ein Mann geschrieben haben, dessen Geiz und Sparsamkeit vor allem aktenkundig geworden sind, dem es eines Tages irgendwie nicht ganz wohl war und der dann starb. Das kümmerte zunächst anscheinend kaum jemanden, und in sein Grabmal meißelte man einen Getreidesack statt Papier und Feder.

▹ Buchbesprechung lesen!