Kultur in Zeiten der aktuellen Pandemie – Peter Prange

Auch im Jahr 2021 werden gerade Kulturschaffende die Auswirkungen der Pandemie spüren. Seit vielen Wochen finden keine Lesungen statt, sind Theater und Kinos geschlossen, gibt es weder Konzerte noch Festivals …
Wir wollten daher wissen: Wie erleben Schriftsteller*innen die aktuelle Zeit? Wie gehen sie mit dieser außergewöhnlichen Situation um? Wir haben u.a. Heidi Rehn und Peter Prange zu ihren Eindrücken befragt. In diesem Neujahrs Special meldet sich in den kommenden Tagen jeweils ein*e Schriftsteller*in zu Wort.


Der Autor Peter Prange
© Rieke Penninger

Der Schriftsteller Peter Prange

Histo Journal: Wie erlebst Du als Schriftsteller diese Zeit?

Peter Prange: Abgesehen davon, dass in diesem Jahr ungefähr dreißig Veranstaltungen ausgefallen sind, hat sich für mich kaum etwas verändert. Als Autor verbringe ich ja mein ganzes Leben in Klausur, sprich: in Dauerquarantäne.

Histo Journal: Ausbleibende Lesungseinnahmen sowie z.B. das Absagen der Frankfurter und der Leipziger Buchmessen belasten eine ganze Branche. Was müssen Autor*innen jetzt tun, um ihre Existenz zu sichern?

Peter Prange: Schreiben, schreiben, schreiben. Bleibt uns was anderes übrig?

Histo Journal: Angesichts des vergangenen Teil-Lockdowns und aktuellen Lockdowns – Welche Auswirkungen auf die Kulturbranche befürchtest Du angesichts dieser neuerlichen Beschränkungen und Einschränkungen?

Peter Prange: Ich habe das unverdiente Glück, dass ich von meinen Tantiemen leben kann. Andere haben dieses Glück nicht und sind dringend auf die Einnahmen aus eben den Veranstaltungen angewiesen, die sie jetzt nicht mehr durchführen können. Sie müssen darum vom Staat unterstützt werden, und zwar mit derselben kraftvollen Entschlossenheit, wie andere Branchen das zur Zeit erfahren. Sonst wird es zappenduster im Land.

Peter Prange ist als Autor international erfolgreich. Seine Werke haben eine Gesamtauflage von über drei Millionen erreicht und wurden in 24 Sprachen übersetzt. Zuletzt stand sein großer Roman in zwei Bänden, über die Zeit der Naziherrschaft, ›Eine Familie in Deutschland‹, auf den Bestsellerlisten. Mehrere Bücher, etwa sein Bestseller ›Das Bernstein-Amulett‹, wurden verfilmt. Im Frühjahr begeisterte der TV-Mehrteiler nach seinem Erfolgsroman ›Unsere wunderbaren Jahre‹ das Publikum. Der Autor lebt mit seiner Frau in Tübingen.

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Wie alles begann – der Roman für alle, die Peter Pranges Bestseller »Unsere wunderbaren Jahre« liebten.
Deutschland im Hungerwinter 46. Gelähmt von den Schrecken des verlorenen Krieges und der Angst vor einer ungewissen Zukunft, fehlt es den Menschen an allem, was sie zum Leben brauchen. Selbst Ulla, Tochter eines Fabrikanten, leidet mit ihrer Familie Not. Das baldige Weihnachtsfest erscheint da wie ein Licht in der Finsternis. In dieser Zeit veranstaltet Tommy Weidner, ein „Bastard“, der nicht mal den Namen seines Vaters kennt, Tanzabende gegen Lebensmittelspenden. Dabei lernt er Ulla kennen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, auch sie ist von seinem Charme verzaubert. Doch hat ihre Liebe eine Zukunft? Alles spricht dagegen. Bis der Firma Wolf die Demontage droht, und Ullas Vater ausgerechnet Tommys Hilfe braucht …
Die Vorgeschichte zum Bestseller und ARD-TV-Erfolg »Unsere wunderbaren Jahre«. Peter Prange ist der Erzähler deutscher Geschichte. Mit diesem Roman schlägt er die Brücke von der Kriegs- zur Wirtschaftswunderzeit.

Peter Prange im Histo Journal:
Buchbesprechung – Ich, Maximilian, Kaiser der Welt
Interview – »Mit Max teile ich die innere Zerrissenheit, immer das eine zu wollen … «
Buchbesprechung – Die Rose der Welt
Hier gelangen Sie zur Website des Autors Peter Prange.

Morgen: Die Autorin Rebecca Gablé