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Ulf Schiewe: Der Attentäter

Ulf Schiewe – »Der Attentäter« –

Ulf Schiewes neuer historischer Thriller widmet sich dem Ereignis, das die damalige Welt aus den Fugen bringen sollte. Packend und bis zur letzen Seite bravourös erzählt. Doch der Reihe nach … 

»Der österreichische Thronfolger und seine Gattin ermordet.«

So titelte die Vossische Zeitung am 28. Juni 1914. Der Korrespondent hatte diese Nachricht per Telegramm an seine Zeitung geschickt, die daraufhin umgehend ein Extrablatt herausbrachte. Die Ermordung des Thronfolgers und seiner Gattin verschärften daraufhin die Situation auf dem Balkan und führten wenige Wochen später in das hinein, was die Zeitgenossen als Weltenbrand bezeichneten. Die politische Situation, die zum Ersten Weltkrieg führte, ist komplex. Seit 1912 hatten die Zeitgenossen mit einer Krise auf dem Balkan gerechnet. Staaten wie Frankreich und Russland hatten sich vorab – im Falle eines Casus Belli – abgesichert. Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger evozierte einen Handlungsablauf, dessen Script wenige Jahre zuvor niedergeschrieben worden war.

Die Katastrophe nimmt ihren Lauf … 

Es gibt Attentate, die in unserem kollektiven Gedächtnis mit Personen verbunden sind. Das auf Präsident Kennedy war ein solches. Seinerzeit schockierte JFKs Tod die ganze Welt, es löste Gefühle der Trauer und des Mitgefühls aus. Auch hier hatte es vorab Warnungen gegeben (Reise ins konservative Dallas etc.), auch hier begleitete die Ehefrau ausnahmsweise den Ehemann.
Ganz anders verhält es sich bei dem Attentat von Sarajevo. Der Ort ist klar, die Auswirkungen auf die Weltpolitik, die dieses Attentat auslöste, ist es ebenso. Aber wer kam denn da genau am 28. Juni 1914 um’s Leben?
Kennedy war ein smarter US-Präsident – viele fanden ihn umwerfend attraktiv, er war vermögend, charmant, ein Held und Gentleman, galt als ein wundervoller Vater und an seiner Seite strahlte eine First Lady, die so viel Glamour verströmte, das allen ganz schwindelig davon wurde. Der österreichische Thronfolger Franz-Ferdinand war kein ›Typ Kennedy‹ und seine Sophie durfte zwar strahlen, aber selten bis gar nicht bei offiziellen Anlässen an seiner Seite. Bei seinen österreichischen Zeitgenossen hatte der Thronfolger …

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