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Gastbeitrag von Gudrun Lerchbaum

Palladio oder wie ein Architekt die Welt eroberte

Just erschien mit »Die Venezianerin und der Baumeister« der Debütroman von Gudrun Lerchbaum {hier geht zur Rezension}. Palladio, der Held ihres historischen Romans, liegt ihr am Herzen. Und das nicht nur, weil Lerchbaum von Haus aus Architektin ist …

Gastbeitrag von Gudrun Lerchbaum

Andrea Palladio. Schon der Klang dieses Namens beschwört Bilder klassischer Säulen und strahlender Renaissance-Fassaden herauf. Als ich vor inzwischen fast fünf Jahren den Entschluss fasste, einen historischen Roman zu schreiben, war er der erste, der mir als Protagonist in den Sinn kam. Seit meinem Architekturstudium mit seinem Werk vertraut, wollte ich den Menschen hinter der kunstgeschichtlichen Ikone aufspüren. Denn selbst wer auf Anhieb nichts mit dem Namen Palladio anzufangen weiß, erkennt fast sicher das eine oder andere seiner Gebäude wieder.

San Giorgio Maggiore

Tritt man beispielsweise in Venedig, von der Piazza San Marco kommend, an das Ufer der Lagune, wird der Blick unweigerlich von der Kirche San Giorgio Maggiore eingefangen, deren weiße Tempelfassade über das Wasser leuchtet. Der zentrale Portikus mit seinen Kolossalsäulen und die niedrigeren Seitengiebel bilden die innere Struktur von Mittelschiff und Seitenschiffen der Kirche ab. Damit steht San Giorgio beispielhaft für die Entwicklung der dreidimensionalen Entwurfsmethode, die Palladio in die Architektur eingebracht hat …

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