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Die Bücherjäger – Dirk Husemann

Buchbesprechung: Dirk Husemann »Die Bücherjäger –«

Im Jahr 1417 ist in Konstanz der Teufel los, fast im wahrsten Sinne des Wortes. Die Anhänger des deutschen Königs hatten Papst Johannes mit der Aussicht auf ein Turnier aus der Stadt gelockt, um ihn zu ermorden. Der Papst ist Johannes der XXIII, mit bürgerlichem Namen Baldassare Cossa hat er sich als Seeräuber im Thyrrenischen Meer einen Namen gemacht. Als Sohn des Grafen von Troia war Cossa zunächst Offizier, wurde als Laie Kardinal und erhielt später die geistlichen Weihen. Bis er zum Papst avancierte. Zu einem von drei Päpsten, genauer gesagt, denn es ist die Zeit des abendländischen Schismas. In den letzten Jahren, als die Päpste in Rom und Avignon konkurrierende Ansprüche stellten, wurde Cossa Nachfolger von Alexander V., der 1409 vom Konzil von Pisa als neuer Papst gewählt worden war. Damit gab es aber nun drei konkurrierende Päpste. Mit jeweils entsprechender Gefolgschaft.

So ist der historische Rahmen des Romans grob umrissen, der während des Konzils in Konstanz seinen Anfang nimmt. Mit der Flucht Baldassares aus der Stadt.

Eigentliche Hauptfigur ist jedoch Gianfrancesco Poggio Bracciolini, ein Bücherkenner und Jäger, wie auch alter Freund des Papstes Johannes, aus der Zeit, in der er noch Baldassare hieß. Während der Papst in Koblenz um sein Leben rennt, leidet Poggio unter den Gesangseinlagen Oswald von Wolkensteins. »Doch die Weise klang nach Schwermut und jener Form der Melancholie, wie sie die Langeweile eines adeligen Lebens in einer zugigen Burg hervorbringt.« {S. 13} Er ist mit den Tiroler Sänger Wolkenstein zu einem Kloster unterwegs, dessen Scriptorium literarische Schätze beherbergen …

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