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Antike Welt – Im Feld – Wie der Grabungsalltag wirklich aussieht

Antike Welt Sonderheft 9/20 – »Im Feld – Wie der Grabungsalltag wirklich aussieht« –

Schattige Plätzchen, Essen und Tee …

Es ist eine vollmundige Ankündigung auf dem Titel dieses Sonderheftes der Antiken Welt, einer Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte. Sie weckt Erwartungen auf besondere Erkenntnisse, Blicke in die Grabungsprozesse, die ein Besuch einer öffentlich zugänglichen Grabung nicht mehr wiedergeben kann.

Das Inhaltsverzeichnis verspricht Einblicke in internationale Grabungen, von Deutschland, Österreich und der Schweiz bis hin zum nahen und fernen Osten, über Israel bis Nordafrika, ja sogar bis Peru. Die Zeitspanne der Fundstätten geht von der Steinzeit bis zur Eisenzeit im weitesten Sinne.

Voller Spannung erwartet man sich durch die Lektüre Erkenntnisse, die sich dem Besucher einer öffentlich präsentierten Ausgrabung nicht erschließen. Also Einblicke in den Prozess, sowohl des handwerklichen als auch dem des Erkenntnisgewinns.

Schattige Plätzchen, Essen und Tee …

Leider wird das Heft diesen Erwartungen nicht gerecht. Das hat mehrere Gründe: Zum einen sind die Beiträge recht kurz, keiner umfasst mehr als 3 bis 4 Seiten, wobei die Hälfte von Fotos gefüllt ist. Da ist kaum Platz für tiefergehende Darstellungen. Auch ist die Qualität der Beiträge, meist von den jeweiligen Ausgrabungsleitern geschrieben, sehr unterschiedlich. Ein Lektorat hat offenbar nicht statt gefunden, so dass Fehler das Lesevergnügen stark mindern. Die Fotos sind auch schon einmal doppelt und im Bund gesetzt, und auf den wenigsten ist viel von der Ausgrabung selbst zu erkennen. Aber wirklich schade …

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