Evelyn Barenbrügge

Das Histo Journal Autorenportrait: Evelyn Barenbrügge

»Schreiben bedeutet für mich die Reise in eine vergangene Welt.«

von Alessa Schmelzer

Evelyn Barenbrügge, geboren 1958 in Münster, arbeitete einige Jahre als Journalistin und Fotografin. Sie war für die regionale Presse tätig, veröffentlichte Reiseberichte und verfasste erste Kurzgeschichten. Im Jahr 2006 schrieb sie sich für ein dreijähriges Studium an der Akademie für Fernstudien in Hamburg ein.

Evelyn Barenbrügge

Evelyn Barenbrügge wurde 1958 in Münster geboren. Ihre Wurzeln reichen jedoch bis nach Fünfkirchen, dem heutigen Pecs, in Ungarn zurück. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Bauzeichnerin und schloss das Studium der Bautechnik an. Nach vielen Stationen in der Industrie ließ sie sich 1993 endgültig in der Domstadt Billerbeck nieder. Hier wechselte sie in den Journalismus, schrieb einige Jahre als freie Mitarbeiterin für die Münstersche Zeitung und studierte nebenbei das kreative Schreiben an der Fachakademie für Fernstudien in Hamburg. Nach mehreren Veröffentlichungen in Anthologien erschien 2011 ihr Debütroman »Leeres Versprechen«.

Aktuelles zur Autorin finden Sie auf ihrer Website.

Eine Entscheidung, die sie bis heute nicht bereut hat, markierte diese doch den Wendepunkt in ihrem Berufsleben. »In meiner Fantasie verändere ich das Leben meiner Figuren, trete für sie ein, lasse ihnen Gerechtigkeit zukommen, forme sie zu Helden oder Versagern, schicke sie auf die Reise zu sich selbst und darüber hinaus, erlebe mit ihnen Höhen und Tiefen«, so die Autorin über ihren Beruf als Schriftstellerin.

Die Idee und das Manuskript zu ihrem Debütroman ›Leeres Versprechen‹, der im Februar 2011 in der edition doppelpunkt im Pressel Verlag erschien, war bei ihrer »ersten Teilnahme am National Novel Writing Month im Jahr 2007« entstanden. In ihrem Roman erzählt die Autorin die Geschichte eines Bauernjungen aus Attendorn im Sauerland. Es ist die Zeit nach dem Siebenjährigen Krieg. Maria Theresia, regierende Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen, förderte zu jener Zeit die Zuwanderung in die entvölkerten grenznahen Gebiete. Kasper Baumann, die Hauptfigur, kann seit einem Unfall keine schwere Arbeit verrichten. Er ist glücklich, kann er doch bei den Mönchen im Kloster ‚Ewig‘ seinen Wissensdurst stillen. Aber sein Vater hat andere Pläne. Um dem Hunger durch Missernten und willkürlich erhobenen Steuern zu entgehen, greift er das Angebot Maria Theresias auf und bereitet die Auswanderung nach Österreich vor. Kasper hat keine Wahl. Die Aussicht auf ein Leben in Ungewissheit in einem fremden Land, erfüllt ihn mit Furcht und Widerwillen. Dennoch muss er sich dem Willen seines Vaters beugen. Monate des Leids und der Entbehrungen begleiten den Zug der Familie in eine hoffnungsvolle Zukunft. An den Ufern des Mures erwartet sie jedoch eine Tragödie, die den jungen Kasper zu vernichten droht.
»Es gibt viele Auswanderungsgeschichten, die nach Australien, Amerika und Neuseeland führen, aber nicht ins ›Nachbarland‹.

»Mir war wichtig, ein Thema zu finden, über das noch nicht geschrieben wurde.«

Ich recherchierte und fand Informationen über Aussiedler aus dem Sauerland. Mir war wichtig, ein Thema zu finden, über das noch nicht geschrieben wurde. Mein Roman«, so Evelyn Barenbrügge »ist die Geschichte einer Familie, die aus dem Elend herausgeht und auf ein gutes Leben hofft.« Erst kürzlich ist »Leeres Versprechen« vertont worden {zur Hörprobe}. Die Autorin Evelyn Barenbrügge ist umtriebig. Als Herausgeberin fungierte sie für die Anthologie »Engel, Hexen, Wiedertäufer«, die im Rahmen der Historica des ehemaligen Autorenkreises Quo Vadis im Waxmann Verlag erschien. Ihr neuer historischer Roman »Tayfun« wird demnächst im bookhouse Verlag erscheinen. Eine Leseprobe gibt es schon jetzt auf ihrer Website.