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Rosenstengel – Buchpremiere und Besprechung

Weib, Wahn und Wasser

Die Buchpremiere im Kölner Literaturhaus von
Angela Steidele: »Rosenstengel. Ein Manuskript aus dem Umfeld Ludwig II.«

Das Histo Journal hatte im Vorfeld Gelegenheit zum Gespräch mit der Autorin.

Frauen in Männerkleidung sind in historischen Romanen ein beliebtes Sujet. Meist aber kehren sie nach überstandenen Abenteuern in ihre Zeit- und Geschlechts spezifische Kleidung zurück. Anders die verbürgte Gestalt der Catharina Linck – sie behielt die Hosen an und heiratete eine Frau. Welche Folgen das für sie hatte, kann man im Briefroman »Rosenstengel« nachlesen.

Weib

Man darf der Autorin nicht alles glauben {wohlgemerkt aus eigenem Wunsch}, aber Catharina Linck hat es tatsächlich gegeben. Sie trat überwiegend als Anastasius Rosenstengel auf – ein telling name wie er im Buche steht, denn Anastasius bedeutet ›der Auferstandene‹ und Rosenstengel meint natürlich, weniger poetisch, die ›lederne Wurst‹, mit der das männliche Erscheinungsbild vervollständigt wurde. So ausgestattet tat Rosenstengel nicht nur sieben Jahre lang Dienst als Musketier im spanischen Erfolgekrieg, sondern trat auch als Prophet in pietistischen Gemeinden auf. Und natürlich muss man die Autorin fragen, wie man auf solch eine ungewöhnliche Lebensgeschichte stößt. Im Archiv; zuvor aber in der Fußnote einer Arbeit des Dr. F.C. Müller, der sich aus medizinischer Sicht mit der gleichgeschlechtlichen Liebe, Mannfrauen und Fraumännern auseinandersetzte. Und dann fand sich auch noch der Hinweis, dass dieser Dr. Müller an anderer Stelle der Geschichte von sich Reden gemacht hatte: Er fand den toten König Ludwig II und Dr. Gudden am Starnberger See.
Durch diese Verbindung wurde aus Dokumenten ein Briefroman …

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