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Eine kurze Geschichte der Menschheit

Eine kurze Geschichte der Menschheit –

Geschichte der Menschheit« in Verbindung mit dem Adjektiv ›kurz‹ scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Auch wenn das Buch von Yuval Noah Harari stattliche 526 Seiten umfasst, so kann es naturgemäß nur einen Abriss der wesentlichen Entwicklungssprünge aufzeigen, die die Menschwerdung und das Menschsein im Laufe der Geschichte – vom Affen bis zum Homo sapiens – innerhalb immerhin rund 70.000 Jahren vollzogen hat. Und welche Revolutionen uns zu dem machten, was wir heute sind.

Harari geht dabei von vier Revolutionen aus, die den Menschen formten. Dabei schafft die erste die Basis für alle weiteren Errungenschaften. Harari nennt sie die »kognitive Revolution«. Das heißt nichts anderes, als die Entdeckung der Kommunikation. Also nicht allein einer Sprache, die dazu dient, Informationen auszutauschen – das können Tiere genauso gut – nämlich zum Beispiel vor Gefahren zu warnen oder mitzuteilen, wo die besten Futterplätze sind. Es könnte sein, dass es dem Menschen nicht darum ging, sich über »Löwen und Büffel zu unterhalten, sondern vielmehr über seine Artgenossen, so eine der von vielen Forschern betätigten Theorien zur Entwicklung der Sprache. Mit anderen Worten diente somit unsere Sprache vor allem der Verbreitung von Klatsch und Tratsch.« {S. 35} Demnach scheint der ›Klatsch‹ der Kitt zu sein, der menschliche Gruppen zusammenhält. Das Wissen über die Mitglieder eines Stammes, wer mit wem kann oder eben nicht, dient dem Überleben und der Fortpflanzung. Bei kleinen Gruppen funktioniert das problemlos, schwieriger wird es bei größeren. Man kennt dieses Phänomen bis heute von Vereinen, da sind 150 Mitglieder die kritische Größe, ab der man die Verflechtungen nicht mehr im Blick haben kann.
Sprache ermöglicht dem Menschen aber noch etwas ganz außerordentliches: den Austausch über Dinge, die es gar nicht gibt. »Soweit wir wissen, kann nur der Sapiens über Möglichkeiten spekulieren und Geschichten erfinden.« {S. 37} Jetzt ist die Zeit der Legenden, Mythen …

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