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Ein Job für Delpha

Das Gefühl von Freiheit –

Texas, 1973. Delpha Wade sucht einen Job. Das ist erwartungsgemäß keine einfache Sache, denn Delpha ist soeben aus dem Gefängnis entlassen worden. Vierzehn Jahre hat sie gesessen. »Das schloss Scheckfälschung, Betrug, den Griff in die Kasse und Drogenbesitz aus«, denkt Tom Phelan, der Privatdetektiv, als sie sich bei ihm um eine Sekretärinnenstelle bewirbt und ist ein wenig beunruhigt. Aber ihr Bewährungshelfer ist sein Kumpel Joe Ford, und Tom ist ihm noch einen Gefallen schuldig. In Joes Augen zumindest. Tom Phelan erweist sich zwar als ziemlich hartgesottener Detektiv, doch ausgestattet mit einem weichen Herzen. Und so gibt er Delpha eine Chance. Zwangsläufig.

Phelan ist noch neu im Geschäft. Er arbeitete auf einer Bohrinsel, verlor einen Finger und hat sich jetzt als Privatdetektiv niedergelassen. Dies ist seine Rückkehr aus der Abgeschiedenheit einer rauen Männerwelt in das wirkliche Leben. Das Geschäft läuft noch nicht wie gewünscht, dem soll aber eine großflächige Werbeanzeige in der örtlichen Tageszeitung abhelfen. Und tatsächlich, mitten in das Bewerbungsgespräch mit Delpha Wade platzt eine Mandantin, und Delpha kann sofort zeigen, was sie kann.

Delpha erweist sich als Frau mit Eigeninitiative, Tatkraft, und schneller Auffassungsgabe. Vor allem wird ihre Begeisterung für Bibliotheken in der Folge überaus nützlich sein. In den Zeiten vor Wikipedia und Internet sind Bücher und Zeitungen ja die erste Informationsquelle. Und diese auszuschöpfen ist Delphas Talent. Eines von vielen sehr unterschiedlichen Talenten, wie sich schnell herausstellt. Die sie unter anderem auch in ihren Jahren im Frauengefängnis in Gatesville erworben hat. Als Phelan hört, weswegen Delpha im Gefängnis saß, fällt ihm ihr Fall auch wieder ein. Ein spektakulärer Fall, an dem auch ein Onkel von Phelan, der bei der Polizei arbeitet, beteiligt war. Delpha Wade wurde von zwei Männern, Vater und Sohn, vergewaltigt, und stach in Notwehr den jüngeren Mann nieder. Der Vater konnte entkommen. Doch statt es dabei bewenden zu lassen, tötete Delpha den jungen Mann. Eine Entscheidung, die selbst bei der örtlichen Polizei Verständnis fand, ihr aber wegen »vorsätzlicher Tötung« vierzehn Jahre Knast …

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