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Heldenflucht

Heldenflucht –

Der große Krieg ist gerade vorbei, doch der Schrecken hält an. Anfangs hatte ja niemand mit länger andauernden Kampfhandlungen gerechnet. »Ihr werdet wieder zu Hause sein, ehe noch das Laub von den Bäumen fällt«, hatte Kaiser Wilhelm II im August 1914 versprochen. Es kam indes ganz anders. Der erste Weltkrieg wurde zu einem nie dagewesenen Schrecknis. Neue Distanzwaffen kamen zum Einsatz, denen die Soldaten in den Schützengräben nichts entgegenzusetzen hatten. Panzer, Flugzeuge und die Teuflischste: Giftgas.
Kein anderer Krieg zuvor ist so gut dokumentiert wie dieser. Fotos, Filme und vor allem Briefe geben zu Herzen gehende Einblicke in die Realität des organisierten Tötens. Am Ende bleiben Leichenberge und zutiefst traumatisierte Überlebende zurück. Und angesichts der Folgen des Krieges stellt sich die Frage, was am Ende schlimmer ist, im Schützengraben an Giftgas zu ersticken, von einer Granate zerfetzt zu werden, oder von Albträumen gequält jede Nacht aufs Neue die Kampfhandlungen zu durchleben. Mit dem Verwesungsgeruch der toten Kameraden in der Nase.

Der Roman »Heldenflucht« beginnt im Dezember 1918. Der Krieg ist vorbei, die zu erwartenden Besatzer sind aber noch nicht angekommen, in dem kleinen Eifelort Kirchbach.
In diesen Tagen findet der Sonderling Franz Metzler im Wald eine Leiche. Und die ist kein Opfer des Krieges wie es scheint. Der 15jährige Junge mit großem Forscherdrang beschließt, seine Entdeckung für sich zu behalten, um die Veränderungen des Leichnams zu studieren. Wie er am eigenen Leib erfahren wird, verändern sich aber nicht nur Leichen, sondern längst ist das Sozialgefüge des Dorfes aus den Fugen geraten, wie sich bald …

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