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Grimms Morde

Grimms Morde –

Üblicherweise kennen wir Tanja Kinkel von ihren fulminanten historischen Romanen, wobei sie sich nie auf eine Epoche festlegt, sondern sich souverän zwischen Antike und der Jetztzeit bewegt und so die Leser stets aufs neue überrascht. In Grimms Morde verknüpft Tanja Kinkel den historischen mit dem Kriminalroman. Einem Genre, in dem sich die Autorin, wenn ich es recht überblicke, eher selten bewegt.

Die Brüder Grimm, um die geht es natürlich. Wenn man den Titel gelesen hat ist das keine Überraschung. Und die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm mit Mord und Totschlag in Verbindung zu bringen, ist ebenfalls keine Kunst, wenn man die blutrünstigen Kinder- und Hausmärchen bedenkt, in denen ja literweise Blut vergossen wird und Menschen mitunter auf grausige Weise vom Leben zum Tode befördert werden. Genau diese Märchensammlung wird den Grimms zum Verhängnis, in dem Moment nämlich, als die Freiin von Bachros tot aufgefunden wird. Die Freiin ist ja nicht irgendein Mordopfer, nicht irgendeine Adlige, sondern die ehemalige Mätresse des alten, just verstorbenen Kurfürsten von Hessen-Kassel. Und sie ist auch nicht einfach ermordet worden, sondern genau entsprechend eines der Grimmschen Märchen, nämlich dem der „Drei schwarzen Prinzessinnen« aus dem zweiten Band der Hausmärchen. Die Freiin wurde mit dem Wachs von Kirchenkerzen erstickt. Außerdem, damit auch niemand den Zusammenhang übersieht, hat ihr der Mörder einen Zettel beigegeben mit einem mundartlichen Zitat aus eben dem genannten Märchen. Und damit zieht sich der Kreis der Betroffenen weiter. Aber zunächst gerät Jakob Grimm unter Verdacht, schließlich sind es seine Märchen, die die Inspiration zu einem Mord lieferten. Oberwachtmeister Blauberg würde den Verdächtigen zu gern des Mordes bezichtigen, doch die Beweislage ist dürftig. Doch die ohnehin auf wackeligen Beinen stehende Karriere der beiden Brüder, die in den Diensten des Kurfürsten stehen, gerät nun bedenklich ins Schwanken. Hilfe tut Not. Und Wilhelm …

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