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Filmtipp: Das finstere Tal

Rubrik: Ein Buch und seine Verfilmung

Das finstere Tal – ein Dampfnudel-Western

Eine Dorfgemeinschaft durch ihre Lage abgeschnitten vom Rest der Welt – hier macht der Brenner-Bauer die Gesetze, bis ein junger Mann namens Greider erscheint und für ein lange zurück liegendes Verbrechen Rache nimmt. Das Dorf, das man sieht, ähnelt dann mehr einer Western-Stadt: Blockhäuser statt ortstypischer Lüftl-Malerei und jeder scheint zu Pferde unterwegs zu sein, was im einem armen Bergdorf eher unwahrscheinlich ist. Die Brenner-Söhne tragen alle Gewehre und besitzen das alleinige Jagdrecht – wenig konform mit der k. u. k.-Gesetzgebung. Doch daran erkennt ma: Das hier ist kein Heimatfilm. Das hier ist eine Parabel. Das finstere Tal ist überall dort, wo Menschen aus Angst oder Vorteilsuche zu einem bestehenden Unrecht schweigen. Und diese Finsternis fängt Proschaska selbst in den weiten Landschaftsaufnahmen ein: Immer gibt es ein Element der Dunkelheit, meist sind es die Menschen selbst in grauer, brauner und schwarzer Kleidung, oder es sind die Häuser in denen sie gefangen scheinen. Die Alpen, die im Winter für uns eher für Weihnachtsidylle stehen, werden hier zum Gebirge des Schweigens. Denn gesprochen wird nur das Nötigste …

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