Das Schwert der Götter

Kurz & Knapp: Axel S. Meyer »Das Schwert der Götter«

Gelesen & Vorgestellt von Ilka Stitz


Inhalt
Feuer und Schwert: Ein faszinierendes Porträt der düsteren Wikingerzeit
Herbst 969: Der Frieden im Norden ist in Gefahr. Harald Graufells Königreich ist nach der Niederlage gegen Hakon von Hladir zerschlagen. Der König sinnt auf Rache und schmiedet einen hinterlistigen Plan: Er lässt Hakons Tochter entführen und besetzt, während der Vater der Fährte folgt, sein Reich.
Für Hakon gibt es nur einen einzigen Ausweg: Er muss sich mit dem Dänenkönig Harald Blauzahn, verbünden, um sein Land von der grausamen Herrschaft zu befreien. Doch die Dänen sind Hakons Feinde.
Und dann geht das Gerücht um, dass Graufell mit dem «Schwert der Götter» kämpft – einer Klinge, die seinen Träger unbesiegbar macht …

Buchinfo:
Rowohlt TB
EUR 10,99

Erschienen im Rowohlt Verlag. Leseprobe auf der Website des Verlages.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Autors.

Wenn die Köpfe rollen …

Was hat ein Wikingerfürst mit einem modernen Funkstandard in Mobiltelefonen gemeinsam? Doch dazu später …

Das Ende des ersten Jahrtausends ist eine bewegte Zeit. Der erste Sachsenkönig, Otto der Große, regiert das deutsche Reich und schickt seine Kirchenfürsten in den Norden, um Slawen und Dänen zu christianisieren und damit das Reich zu befrieden. Dies indes mit wechselndem Erfolg, was aber auch an deren mitunter unchristlichen Bekehrungsmethoden liegen mag.

Axel S. Meyer beschreibt diese Geschichte, die vermutlich einigen aus Sicht der Deutschen leidlich bekannt ist, aus der Perspektive der Nordmänner. Gerade diesem Volk, das die Menschen an Rhein, Weser und Elbe in Furcht und Schrecken versetzte, als sie mit ihren Drachenbooten tief ins Festland eindrangen, und plündernd, mordend und brandschatzend in die Städte einfielen. Ein Trauma, das bis heute in den Wikingervorstellungen weiterlebt. Allerdings gibt es auch eine andere Wikingergeschichte, die allmählich in unsere Wahrnehmung dringt. Die der Handelsreisenden, die nicht nur mit dem Schwert, sondern auch mit gefüllter Börse Länder eroberten, indem sie Siedlungen gründeten und mit den Einheimischen Handel trieben. Haithabu in Schleswig ist beispielsweise ein bekannter Handelsplatz der Wikinger.

Auf jeden Fall ist es eine vielfältige Geschichte, die sich um 970 herum zwischen Hladir, bzw. Lade in Thrandheim, im heutigen Norwegen, und der Hammaburg, heute Hamburg, abspielt. Axel S. Meyer hat sich mit seinen Schilderungen der Wikingergeschichte bereits einen Namen gemacht. Denn „das Schwert der Götter“ ist der dritte Roman um seinen Helden Hakon Sigurdsson, dem Jarl von Hladir, der auch diesmal wieder von etlichen Feinden und Gegenspielern gebeutelt wird. Ein mysteriöser Junge entführt seine Tochter, und während Hakon nach ihr sucht, ergreift der machtlos geglaubte König Harald Graufell die Gelegenheit, seine verlorene Macht und seinen Einfluss zurückzuerlangen. Er fällt in Hakons Gebiet ein und macht dort als erstes seine Ansprüche geltend. Hakon indes steht eine wahre Odyssee bevor, die ihn bis an den Hof des sächsischen Erzbischofs Adaldag führt.
Als das gesamte Nordland an Harald Graufell abzufallen droht, bleibt Hakon keine andere Wahl, als seinen Feind Harald Blauzahn, den Dänenkönig für seine Pläne zu gewinnen.
Harald Blauzahn gilt als der König, der Dänemark erstmals unter seiner Krone geeint hat. Und damit kommen wir zu der eingangs formulierten Frage: Was hat ein Wikingerherrscher mit einem modernen Funkstandard in Mobiltelefonen gemeinsam? Nun, er hat ihm seinen Namen gegeben. Denn so, wie Harald Blauzahn die Völker des Nordens vereint hat, so ist es dem Anbieter Bluetooth gelungen, einen Funkstandard für unterschiedliche Geräte zu setzen. Da es sich dabei um einen skandinavischen Anbieter {Ericsson} handelt, lag die Namenswahl nahe. Und so finden sich im Logo von Bluetooth die Initialen Harald Blauzahns in Form einer Ligatur der Runen Hagalaz {Link} und Berkano {Link}, für H und B, gemäß dem neuen Futhark. Aber dies nur am Rande.

Fazit

Wie schon in seinen Büchern zuvor, erwartet den Leser auch in Meyers neuem Roman wieder ein prächtiges Nordmann-Abenteuer, mit Zweikämpfen, Seeschlachten, Intrigen an Fürstenhöfen und Bischofssitzen, bei dem Köpfe rollen und viel Blut fließt. Gleichermaßen wartet der Roman aber auch mit interessanten historischen Details und historischen Persönlichkeiten auf, wodurch Meyer eine bedeutende Epoche der nordeuropäischen Geschichte zum Leben erweckt.