Heike Koschyk

Das Histo Journal Autorenportrait: Heike Koschyk

»Des Schreibens größte Kunst: Mit Worten Melodien und Bilder zaubern, die den Leser in Herz und Seele berühren.«

von Alessa Schmelzer

Im Jahr 2008 bat die Autorin höhere Mächte um ein Zeichen. »Ich stand damals vor der Entscheidung, mehr Zeit in die Naturheilpraxis oder ins Schreiben zu investieren.« Bis dato hatte Heike Koschyk bereits ein Praxisbuch für Therapeuten und zwei Kriminalromane veröffentlicht. »So habe ich gen Himmel um einen kleinen Wink gebeten, ob meine berufliche Zukunft nicht doch im Schreiben liegt, denn das war mein größter Traum.« Das Zeichen kam umgehend und in Form eines Preises: Heike Koschyk erhielt den Agatha-Christie-Krimipreis für ihren Kurzkrimi »Schachmatt«. Seitdem widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben — mit Erfolg.

Heike Koschyk
Foto: © Christoph Siegert

Die Autorin wurde 1967 in New York geboren und wuchs in Hamburg und Travemünde auf. Bevor sie sich ganz ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin widmete, leitete sie erfolgreich eine Textilagentur und arbeitete als Heilpraktikerin in ihrer eigenen Praxis. 2008 wurde Heike Koschyk mit dem Agatha-Christie-Krimipreis ausgezeichnet.
Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Aktuelles finden Sie auf der Website der Autorin.

Ihre Romanbiographie »Hildegard von Bingen. Ein Leben im Licht« erscheint mittlerweile in vierter Auflage, begleitet von begeisternden Kritiken. Ein Glücksgriff, nicht nur für den renommierten Aufbau-Verlag, der einen Autor für das Hildegard-Projekt suchte. Die deutsche Mystikerin begleitet Heike Koschyk seit Kindertagen. »Meine Mutter ist eine große Anhängerin natürlicher Heilmethoden, unter anderem auch der Hildegard-Medizin«, so die Autorin. Noch während der Arbeit an der Biographie entsteht die Idee zu Koschyks erstem historischen Kriminalroman. »Bei der Recherche entdeckte ich Lücken in der Historie, die auch heute noch ungeklärt sind. Eine davon betrifft die ›Lingua Ignota‹, die Geheimsprache der Hildegard von Bingen, die von der Wissenschaft häufig als Wortübungsspiel abgetan wird.« Womöglich zu Unrecht. Eine Entscheidung, die Koschyk ihrer Leserschaft überlässt. »Ich will eine Handlung skizzieren, die dem Leser nicht nur einen authentischen Hintergrund vermittelt, sondern auf unterhaltsame Weise zum Nachdenken anregt.« Damit spielt die Autorin nicht zuletzt auf die in Deutschland übliche Unterscheidung U und E Literatur an. Ein historischer Roman schafft es gemeinhin nicht ins Feuilleton, es sei denn, es handelt sich um einen Roman von Umberto Eco, Carlos Luiz Zafón oder Daniel Kehlmann und Peter Prange. »Der immer wieder heftig aufbrandende Streit zwischen E und U ist für mich nicht nachvollziehbar. Warum nicht andere nach ihrer Fasson leben und schreiben lassen? Jedes Buch«, so die Autorin, »das Leser mitreißt und begeistert, ist ein gutes Buch!« Ein zutiefst amerikanischer Gedanke, der durchaus überzeugt.
In ihrem zuletzt erschienenen historischen Roman ›Die Alchemie der Nacht‹ verdichtet Heike Koschyk erneut historische, mystische und medizinische Elemente zu einem packenden Kriminalroman.

»Ich will eine Handlung skizzieren, die dem Leser nicht nur einen authentischen Hintergrund vermittelt, sondern auf unterhaltsame Weise zum Nachdenken anregt.«

Ende des 18. Jahrhunderts kommt der junge Medizinstudent Christoph Wilhelm Hufeland einem Mysterium auf die Spur, das die Medizin revolutionieren könnte. Gemeinsam mit der ebenso schönen wie klugen Helene und Samuel Hahnemann, dem Erfinder der Homöopathie, macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit. »Mein Ziel ist es, dem Leser ein einmaliges Kopfkino zu zaubern; der Handlung durch das Erzeugen von Bildern und Gefühlen eine Sogwirkung zu geben, die den Leser erst dann loslässt, wenn er das Buch am Ende wieder zuschlägt.«