Christiane Lind

Das Histo Journal Autorenportrait: Christiane Lind

»Schreiben verändert das Lesen«

von Alessa Schmelzer

Christiane Lind, 1964 in Helmstedt geboren, ist promovierte Sozialwissenschaftlerin. In ihrem »Brotberuf« schreibt sie über innovative Arbeitszeiten und Geschlechterpolitik. Fünf Sachbücher und mehr als fünfzig Fachartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften hat sie bislang veröffentlicht.
Das geschriebene Wort ist seit Kindertagen ihre Welt. »Meine Oma hat mir ›Peterchens Mondfahrt; vorgelesen. Beinahe etwas zu gruselig für ein Kind«, so Christiane Lind, die 2005 den Schritt ins Autorenleben wagte. Seitdem sind mehr als vierzig Geschichten unter Pseudonym in Anthologien erschienen. Zudem gewann sie kleinere Literaturpreise.

Christiane Lind
©Nelly Stürmer

Christiane Lind, Jahrgang 1964, wuchs im niedersächsischen Zonenrandgebiet auf. Heute lebt sie mit einem Ehemann und fünf Katern in Kassel. Sie liebt Bibliotheken und Kunstmuseen, kann auf Zigaretten und Fleisch verzichten, nicht aber auf Latte Macchiato und ihren iPod. Die promovierte Sozialwissenschaftlerin arbeitete in unterschiedlichen Berufen, bis sie sich als Unternehmensberaterin und Sozialforscherin selbstständig machte. Neben Sachbüchern und Artikeln in Fachzeitschriften hat Christiane Lind bereits zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht.«Die Geliebte des Sarazenen» ist ihr erster Roman.

Aktuelles finden Sie auf der Website der Autorin.

Im Juni 2010 erschien »Die Geliebte des Sarazenen« im Rowohlt Verlag. In ihrem historischen Romandebüt erzählt sie die Geschichte der fiktiven Leonore von Calven, die im Jahr 1177 von Braunschweig nach Jerusalem reist, um ihre Tochter und ihren Ehemann aus den Händen von Sarazenen zu befreien. Leonore begegnet dem Karawanenführer Nadim, der ihr das Leben rettet und in den sie sich verliebt. Sie taucht ein in eine faszinierende fremde Welt und muss sich der Frage stellen, ob eine Christin einen Sarazenen lieben darf. »Gereizt hat mich die Frage, ob es vorstellbar war, zu einer Zeit religiös motivierter Kreuzzüge und Kämpfe über den eigenen Schatten zu springen und im Gegenüber erst den Menschen und dann den Angehörigen der anderen Religion zu sehen.«
Wenn sie nicht schreibt oder joggt, dann liest die Autorin.

»Meine Oma hat mir ›Peterchens Mondfahrt vorgelesen.«

Sie lese immer noch viel und gern, aber anders als früher, sagt sie. »Jetzt achte ich automatisch auf Figurencharakterisierung, Spannungsbogen und ähnliches, was manchmal den Spaß am Lesen etwas nimmt, da ich nicht mehr in den Geschichten versinke. Viel Zeit verbringe ich mit unseren fünf Katern, die bevorzugt ihr Herz für mich entdecken, sobald ich das Notebook aufklappe und schreiben will.«