Titus Müller

Das Histo Journal Autorenportrait – Titus Müller

»Ich bin Sammler, Staunender und Entdecker von Beruf. Was ich sammle, halte ich den Menschen hin.«

von Alessa Schmelzer

Seine Heimat ist die Welt der Literatur. „Als Kind war ich eine Leseratte“, gesteht Titus Müller freimütig. »Ich habe viel geweint damals, war sehr sensibel. Das Lesen half mir, mir selbst zu entkommen. Durch Bücher konnte ich Abstand zu mir gewinnen und in eine andere Welt entfliehen.«

Titus Müller

Geboren am 15.10.1977 in Leipzig. Studierte in Berlin Literatur, Geschichtswissenschaften und Publizistik. 1998 gründete er die Zeitschrift »Federwelt« und war bis 2001 Herausgeber und Redakteur, bei einer Gesamtauflage von 18.000 Exemplaren. Heute erscheint die Zeitschrift im Uschtrin Verlag. 2002 veröffentlichte Titus Müller mit 24 Jahren seinen ersten Roman »Der Kalligraph des Bischofs«. 2005 wurde er mit dem C.S. Lewis-Preis ausgezeichnet, dotiert mit einem fünfwöchigen Schreiburlaub auf der Isle of Wight. Im gleichen Jahr belegte er den zweiten Platz beim Würth-Literaturpreis der Universität Tübingen.

2008 erhielt sein Roman »Das Mysterium« den Sir Walter Scott-Preis in Bronze als einer der drei besten historischen Romane der letzten zwei Jahre. Für den Roman »Nachtauge« wurde er 2014 im Rahmen einer Leserumfrage zum Histo-König des Jahres gewählt. Im selben Jahr nahm ihn die Schriftstellervereinigung P.E.N. {PEN-Club} auf.

Titus Müller ist verheiratet und hat zwei Söhne. Er lebt mit seiner Familie im Hügelland zwischen Isar und Inn.

Aktuelles finden Sie auf derWebsite des Autors.

Der 1977 geborene Autor studierte in Berlin Literatur, Mittelalterliche Geschichte und Publizistik. Während dieser Zeit gründete er die Literaturzeitschrift ›Federwelt‹ {Gesamtauflage von 18.000 Exemplaren}, deren Herausgeber und Redakteur bis 2001 war. Im folgenden Jahr – Titus Müller schrieb gerade seinen ersten historischen Roman »Der Kalligraph des Bischofs« – rief er gemeinsam mit Ruben Wickenhäuser den Autorenkreis historischer Roman ›Quo Vadis‹ ins Leben. Bis zu seiner Auflösung 2014 umfasste der Autorenkreis mehr als hundert Mitglieder. Kein Zweifel – die Literatur liegt Titus Müller am Herzen. Bislang hat er zehn historische Romane {darunter auch zwei Quo Vadis-Gemeinschaftsromane als Herausgeber} und mehrere Sachbücher veröffentlicht. Für seinen Sciencefiction-Roman »Die Siedler von Vulgata« erhielt er den C.S. Lewis Preis und eine Nominierung für den Kurd-Laßwitz-Preis in der Kategorie ›Bester deutschsprachiger Sciencefiction-Roman‹ 2006.

»So sehr ich dem Erfolg auch nachjage, darin, ihn zu feiern, bin ich schlecht.«

Sein Roman »Das Mysterium« wurde mit dem bronzenen Lorbeer des Sir Walter Scott-Preises als einer der besten historischen Romane der Jahre 2007-2008 ausgezeichnet. Gerade erst ist er in den PEN aufgenommen worden. Genießt er seinen Erfolg? »So sehr ich dem Erfolg auch nachjage«, so Titus Müller. »Darin, ihn zu feiern, bin ich schlecht. Gleich, wenn ein Buch fertig geworden ist, fange ich mit dem nächsten an.« Das ›Historische‹ ziehe ihn an, sagt er. »Es ist interessant, über Menschen zu schreiben, die anders gedacht und gelebt haben.« Seien es nun Menschen im Jahr 817, 1386, 1755 oder wie in seinem just erschienenen Roman »Tanz unter Sternen« im Jahr 1912.

»Es ist interessant, über Menschen zu schreiben, die anders gedacht und gelebt haben.«

Wie der Verlag titelt »Einer des spektakulärsten Stoffe des 20. Jahrhunderts – mitreißend erzählt.« Titus Müller ist bescheiden. »Ich wollte schon lange über die Titanic schreiben«, sagt er und bekräftigt seine Aussage: »Seit Jahren!« Wie so oft in seinen Romanen, sei es auch hier der historische Hintergrund, der ihn fasziniere. »Der erste Weltkrieg bahnt sich an. In Deutschland sind auf dem Kaffeegeschirr Kriegsgeschütze abgebildet. Die Bevölkerung fiebert dem Krieg entgegen.« Mit »Tanz unter Sternen« hält uns Titus Müller – der Sammler und Entdecker – Neues hin. Auf der Jagd nach Glück, Erfolg und Liebe gehen die Figuren an Bord des Luxusliners. Auch in seinem jüngsten Roman »Nachtauge« widmet sich Müller einem brisanten historischen Stoff: der Bombadierung der Möhnetalsperre.

Der Name »Nachtauge« bezieht sich dabei auf eine deutschte Spionin, die Schienen und Brücken zerstört und Verfolger kaltblütig umbringt. Jetzt steht »Nachtauge« vor ihrem wohl größten Coup: der Aufdeckung einer womöglich kriegsentscheidenden großen Operation der britischen Luftwaffe. Diese bereitet die Bombardierung der größten deutschen Stauseeanlagen vor. Erstes Ziel: die Möhnetalsperre. Es verwundert nicht, dass der britische Geheimdienst MI5 Jagd auf »Nachtauge« macht…