Das Erbe der Äbtissin

Kurz & Knapp: Johanna Marie Jakob »Das Erbe der Äbtissin«

Gelesen & Vorgestellt von Alessa Schmelzer


Inhalt
Anno 1191. Es ist die Zeit nach Barbarossas Tod. Die ehemalige Äbtissin Judith und der maurische Arzt Silas fliehen über die Alpen nach Italien. Aus Liebe zu Silas hat Judith unerlaubt ihr Kloster verlassen. In einer einsamen Hütte in den Bergen vertraut ihnen eine sterbende Frau ihr Kind an. Kurz darauf werden die drei von Barbarossas Nachfolger Heinrich gefangen genommen. Als dieser schwer erkrankt, scheint dies die Chance auf Rettung zu sein, denn nur sie können ihn heilen …

Erschienen im Knaur Verlag. Leseprobe auf der Website des Verlags.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Website der Autorin.

Eine ehemalige Äbtissin, ein Arzt und ein Feenkind

Gerade einmal ein Jahr liegt der Tod des römisch-deutschen Königs Barbarossa zurück. Die ehemalige Äbtissin und ihr Geliebter Silas, maurischer Arzt und zu Lebzeiten des Rotbartes dessen Arzt, sind auf der Flucht. Sie fliehen vor Heinrich, denn dieser hatte Judith das Herz seines Vaters anvertraut. Das wäre alles nicht so schlimm, wäre es nicht gerade das Herz des gestorbenen Königs gewesen … Auf ihrer Flucht, die sie über die Alpen führt, geraten Judith und Silas in eine Lawine. Aus dieser prekären Lage rettet die beiden ein Mädchen, Luna. Wie sich schnell herausstellt verfügt Luna über ganz besondere Fähigkeiten. Luna – nomen es omen – ist ein Feenmädchen, also ein Mädchen mit Heilkräften. Judith und Silas verdanken der Kleinen nichts weniger als ihr Leben, so dass sie der sterbenden Mutter {die lieber stirbt als die Kräfte der eigenen Tochter zu schwächen} versprechen sich um Luna zu kümmern. So ziehen sie nun alle drei weiter. Immer auf der Flucht vor Heinrichs Häschern, die ihnen auflauern und einmal sogar ziemlich nahe kommen …

Fazit

Johanna Marie Jakob erzählt in »Das Erbe der Äbtissin« eine spannende und unterhaltsame Geschichte. Und wenngleich ich den Vorgängerroman »Das Geheimnis der Äbtissin« nicht kannte, war ich schnell über Judith, Silas und deren gemeinsame Vergangenheit informiert. Die Sprache der Autorin ist weitgehend schnörkelos und modern {»Jetzt aber mal konkret: Wie soll die Feier ablaufen?«, S.326}, doch vermag sie durchaus eine atmosphärisch dichte Stimmung zu erzeugen und liefert spannende Unterhaltung.