Hannibal – Baal ist gnädig

Gisbert Haefs über die Plausibilität im historischen Roman und die Faszination Karthagos.

Die Erfolgsgeschichte des historischen Romans in Deutschland ist mit kaum einem anderen Namen so eng verknüpft wie dem von Gisbert Haefs. Mit Romanen wie »Troja«, »Hannibal« oder »Alexander« schrieb sich der Bonner Autor und Übersetzer in die Führungsriege der deutschsprachigen Autoren historischer Romane.
Mit seiner Romanbiografie über den karthagischen Heerführer Hannibal und den folgenden historischen Karthago-Krimis lenkte er die Aufmerksamkeit der Leser auf eine bis dato eher unbeachtete Region, die er seither wie kein anderer mit Leben zu erfüllen vermag. In diesen Tagen erscheint sein nunmehr vierter Roman, der in der nordafrikanischen Metropole spielt. Grund genug, mit Gisbert Haefs über die Hintergründe seiner Geschichten zu plaudern. Vor allem über seine Begeisterung für eine längst vom Erdboden verschwundene Stadt, die einstige Metropole Karthago, und was in seinen Augen an ihr so bemerkenswert ist.

von Ilka Stitz

Histo Journal: Gisbert, wenn man Deine Romane betrachtet, fällt auf, dass unter den von Dir beschriebenen Epochen die Antike einen breiten Raum einnimmt. Eine Zeit, die über zweitausend Jahre zurück liegt, was fasziniert Dich daran?

Gisbert Haefs (GH): Also, es ist ja nicht allein die Antike. Einer der historischen Romane, »Radscha«, spielt zum Beispiel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Indien. Kürzlich erschienen mit »Die Rache des Kaisers« und »Das Labyrinth von Ragusa« zwei Romane aus der Renaissance und den Bauernkriegen. Natürlich gibt es Epochen, die mich mehr und andere, die mich weniger interessieren. Zum Mittelalter beispielsweise habe ich bislang noch keine Neigung entwickeln können.

Histo Journal: Aber die Antike, so habe ich jedenfalls den Eindruck, nimmt sehr wohl einen größeren Raum in Deinem Herzen ein.

GH: Ja, das stimmt schon. Bei aller Fremdartigkeit wirkt sie doch irgendwie vertraut – jedenfalls die Zeit vor der Erfindung des Monotheismus, der für mich die schlimmste Katastrophe der Menschheitsgeschichte ist. Intellektuell ist sie offen und voll von interessanten Figuren und Vorgängen. Nicht zu vergessen, dass unsere heutige Zivilgesellschaft griechisch-römischen Ursprungs ist. Und dass wir fast 1400 Jahre gebraucht haben, um einigermaßen an den damaligen Standard Anschluss zu finden, allein was Straßenbau und Wasserversorgung betrifft.

»Wenn man Aristophanes und Martial liest, stellt man aber fest, dass die damals auch ›Arschloch‹ oder ›fick dich‹ gesagt haben. Das hilft, um eine etwas andere Perspektive zu kriegen.«

Histo Journal: Mit Hannibal wähltest Du zum ersten Mal einen Karthager als Helden, die Stadt Karthago wird später zum Schauplatz Deiner Reihe um Bomilkar, den Herrn der Wächter. Mit »Die Dirnen von Karthago« erscheint jetzt der vierte Roman, der in der nordafrikanischen Metropole spielt. Bei Karthago erinnert sich der humanistisch Gebildete als erstes vermutlich an das Zitat des römischen Senators Cato des Älteren, das er angeblich an jede seiner Reden angehängt haben soll: »Ceterum censeo Carthaginem esse delendam«. Aber wenn wir ehrlich sind, wussten wir vor der Lektüre Deiner Romane nicht viel mehr, als dass Cato die Stadt unbedingt zerstört sehen wollte. Warum hast Du gerade diese Stadt gewählt und nicht, sagen wir mal, Rom?

GH: Zum einen war es ein ganz pragmatischer Grund: Rom-Romane gab es zu Hauf, Karthago-Romane noch nicht viele. Ganz sicher lag es nicht an der Exotik der Elefanten in den Alpen, eher entstammt meine Begeisterung einem Zufall auf dem Gymnasium. Damals schlug ich mich im Lateinunterricht mit der lateinischen Grammatik herum, während sich gleichzeitig im Geschichtsunterrricht Hannibal mit den Römern schlug. So waren wir quasi Verbündete gegen denselben Gegner. Überhaupt hat mich Hannibal als Person sehr fasziniert. Er muss ein charismatischer Anführer gewesen sein. Er befehligte ein Heer aus Söldnern verschiedener Nationalitäten, noch dazu im Land des Feindes, und trotzdem kam es nie zu einer Meuterei – die zweifellos von den Römern ausgiebig beschrieben worden wäre. Er war ein genialer Taktiker, aber auch das, was der Angelsachse einen beautiful loser nennen würde. Und anders als Caesar oder Alexander eben kein machtgieriger Eroberer, sondern ein General, der von seiner Regierung lediglich den Auftrag hatte, den alten status quo wieder herzustellen.

Histo Journal: Er war aber nicht nur ein genialer Feldherr, sondern seinem Staat gegenüber loyal.

GH: Das stimmt. Wie sein Vater Hamilkar anno 241 vor Christus hätte er im Jahr 203 beste Gründe für einen Putsch gegen eine offensichtlich korrupte und verblendete Staatsführung gehabt. Aber das kam für ihn nicht in Frage.

Histo Journal: Schwer zu verstehen.

GH: Doch, wenn man sich in ihn hineinversetzt, kann man das schon nachvollziehen. Man muss seinen Hintergrund, seine Herkunft bedenken. Karthago war ein uralter Verfassungsstaat. Aristoteles nennt die karthagische Verfassung das Beste, was in der gesamten bekannten Welt, der oikumene, zu finden war. Die Karthager waren keinesfalls die Barbaren, als die uns die Römer sie schildern. Wenn in dieser Auseinandersetzung jemand ›barbarisch‹ war, dann die Römer mit zahlreichen Vertragsbrüchen und der grundsätzlichen Weigerung, anderen Staaten eine Existenzberechtigung zuzusprechen.

Hannibal gegen Scipio
Heinrich Aldegrever um 1538

Histo Journal: Man merkt, Hannibal, der Sohn des nicht weniger interessanten Hamilkar, hat dich unheimlich begeistert. Du sagst, Hannibal ist ein Kind seiner Stadt, seines Staates Karthago. Wie von Cato gefordert, ist Karthago nach dem dritten punischen Krieg 146 v. Chr. vollständig zerstört worden. Vor Ort ist nichts mehr von der einstigen Metropole zu sehen. Und karthagische Überlieferungen gibt es auch nicht.

GH: Ja, die Römer sind so gründlich zu Werke gegangen, dass es keine karthagischen Quellen oder überhaupt Texte gibt, abgesehen von ein paar Inschriften auf Tempeln oder Grabstelen. Was in Karthago an Büchern oder Kunst existierte, haben die Römer ihren Bundesgenossen, den Numidern, übergeben; die sind ein paar Jahrzehnte später ebenfalls gegen Rom untergegangen, wobei alles zerstört wurde. Was wir über das antike Karthago wissen, ist fast ausschließlich ›feindliche Propaganda‹. Der griechische Historiker Polybios zum Beispiel war Sekretär des jüngeren Scipio Africanus, der Karthago zerstört hat.

Histo Journal: Wie hast Du Dir unter diesen Umständen von dieser Stadt und der Zeit überhaupt ein Bild machen können?

Plan von Karthago

GH: Ich habe versucht, alles über Karthago in Erfahrung zu bringen. Das war einerseits schwierig, andererseits auch wieder nicht. Über den Hafen wissen wir zum Beispiel gut Bescheid. Es gab einen zivilen Hafen und nördlich davon einen runden Kriegshafen. Ich glaube, Diodor – oder Strabo? – schreibt, dort sei Platz für über 250 Schiffe gewesen. Und ein Handelshafen ist natürlich von seiner Funktion bestimmt: Dort werden Waren umgeschlagen, also braucht man Lagerhäuser, es werden Schiffe repariert, also braucht man Schuppen für Werkzeuge und Material. Dazu braucht man Arbeiter, Stauer, Matrosen und dergleichen. Mit derlei praktischen Dingen, Alltäglichkeiten, lässt sich ein Teil der Gesellschaft rekonstruieren. Die einer Kapitale, zu der auch Ausländer gehört haben müssen. Wir wissen, dass es beispielsweise ägyptische Tempel für Eschmun oder Isis gegeben hat. Es gab eigene Viertel für Ägypter und Griechen, ein libysches Viertel. Dennoch war es eine punische Stadt, und alle Bewohner unterlagen den punischen Gesetzen.

»Vorhandene Strukturen erlauben, ein plausibles Bild zu entwerfen, und mehr als ein plausibles Bild ist nicht möglich, weder für Historiker noch für Autoren historischer Romane.«

Histo Journal: Karthago, das ist eigentlich ein Synonym für die Punischen Kriege …

GH: Und das völlig zu unrecht. Was mich unter anderem auch an Karthago fasziniert hat, ist, dass die Karthager kein Imperium aufbauen wollten, wie die Römer. Sie hatten zunächst Handelsinteressen, und nur dazu dienten auch die Stützpunkte im Ausland, beispielsweise Südspanien. Erst nach der Herausforderung durch die Römer im ersten punischen Krieg haben sie größere Landstriche erobert, weil sie eine Basis für die als unvermeidlich angesehene nächste Runde brauchten.

Histo Journal: Abgesehen davon, dass man nie alles wissen kann, haben Geschichte und Archäologie ja die Eigenschaft, immer neue Erkenntnisse zu erbringen oder alte über den Haufen zu werfen …

GH: Sonst wären sie ja nicht so interessant. Es gibt eine Reihe Dinge, die ich nicht wusste, als ich »Hannibal« geschrieben habe. Den Karthagern wurden ja immer Kinderopfer unterstellt. Mittlerweile geht man aber davon aus, dass es sich dabei um totgeborene oder früh verstorbene Kinder handelte, die den Göttern dargebracht wurden, damit sie neue, gesunde Kinder gewährten. Oder aber das bekannte Silphion, das ja sehr teuer gehandelt wurde und als Gewürz und Heilmittel diente. Auch dies spielt in »Hannibal« eine Rolle. Was ich damals nicht wusste, ist, dass es als Abtreibungsmittel diente, was natürlich ein schönes Detail gewesen wäre, abgesehen davon, dass das Kraut deswegen natürlich besonders begehrt und teuer war.

Histo Journal: Karthago war führend im Silphionhandel, unter anderem rührte der Reichtum der Stadt daher und machte sie zur bedeutendsten Handelsmetropole des Mittelmeerraumes. Weiß man eigentlich, wie viele Menschen damals in der Stadt gelebt haben?

Karthagischer Machtbereich um 264 v. Chr.

GH: Antike Historiker berichten von einer halben Million Einwohner. Diese Zahl hielten die heutigen Wissenschaftler lange für übertrieben und gingen von 150 000 Einwohnern aus. Unter dem Schutt, den die Römer hinterlassen hatten – bis zu zwanzig Meter, und auf so eine dicke Schicht kommt man nicht von ungefähr – hat man inzwischen Reste der punischen Bebauung gefunden. Kleinteilige Wohnblocks, die etliche Stockwerke hoch waren. Die antiken Schriftsteller hatten mit ihren 500 000 Einwohnern also keineswegs übertrieben.

Histo Journal: Dein »Hannibal« ist ja kein klassischer Heldenroman, denn der Feldherr ist nicht die Hauptfigur des Romans. Deine Hauptfigur ist ja nicht einmal ein gebürtiger Karthager, wenn ich mich recht erinnere.

GH: Nein. Zuerst hatte ich allerdings aus karthagischer Perspektive schreiben wollen, musste dann aber schnell feststellen, dass das nicht funktionieren würde. Denn dann hätten bestimmte Fragen an die Figur nicht gestellt werden können.

Histo Journal: Du meinst Fragen, die die inneren Strukturen des Staates betreffen?

GH: Ja, alles was das Gemeinwesen Karthagos betrifft, braucht ein Karthager nicht zu thematisieren, weil es für ihn selbstverständlich gewesen wäre. Also habe ich als Erzähler und ›Kamera‹ einen ortskundigen Ausländer genommen, einen griechischen Händler, der in Karthago ansässig ist. Einen Metöken. Und damit war ich wahrscheinlich der erste, der die Geschichte des Konfliktes zwischen Rom und Karthago nicht aus römischer Perspektive erzählt hat. Wenn man einmal von den Hannibal-Heldenromanen absieht.

Histo Journal: Alles in allem offenbar viel Recherchearbeit, allein für »Hannibal«?

GH: Allerdings. Nachdem ich für den »Hannibal«-Roman soviel Mühe auf die Rekonstruktion Karthagos verwandt hatte, dachte ich, das kann jetzt nicht das Ende gewesen sein …

Histo Journal: Und so kam es zu der Karthago-Reihe um Bomilkar, den Wächter.

GH: Ja, die Idee zu »Hamilkars Garten« bzw. »Das Gold von Karthago« erwuchs aus dieser Recherche. Irgendwie könnte man sagen, ich hatte Heimweh nach Karthago …

Histo Journal: Was ich an dieser Reihe so bemerkenswert finde, ist, dass die Kriminalfälle so wunderbar zu der Epoche und der Region passen.

GH: Das ist mir sehr wichtig. Bei manchen historischen Romanen werden moderne Zeitgenossen in eine Toga gewickelt und der Kriminalfall unter einer Römischen Wasserleitung aufgeklärt, und das gibt dann den historischen Rahmen. Ich wollte eine authentische Handlung mit authentischen Charakteren in einer authentischen Umgebung. Für Karthago bedeutet das, dass der Kriminalfall zwangsläufig mit Politik und Wirtschaft zu tun haben würde.

Histo Journal: Politik, Wirtschaft und Prostitution, das sind auch die Themen des neuen Romans, »Die Dirnen von Karthago«. Wie erschaffst Du denn diese ›authentischen‹ Figuren? Trotz aller Recherche – wie die Menschen miteinander umgingen, können wir nicht wissen, wir waren schließlich nicht dabei.

»Feuchtwanger erwiderte darauf, er sei auch noch nie im 16. Jahrhundert gewesen, wolle sich aber bemühen, es nachzuholen.«

GH: Nein. Aber das Problem kannte auch schon Lion Feuchtwanger. Er war mit seiner »Jüdin von Toledo« sehr erfolgreich gewesen. Und als er danach einen Roman über Nordamerika schrieb, warf man ihm vor, er sei doch nie dort gewesen, woher er denn wisse, wie es dort zuginge. Feuchtwanger erwiderte darauf, er sei auch noch nie im 16. Jahrhundert gewesen, wolle sich aber bemühen, es nachzuholen. – Klar weiß ich nicht, wie die Karthager miteinander umgegangen sind. Aber auf einer gewissen Ebene funktioniert die Erschließung in dieser Hinsicht genauso wie die beim Hafen: eine bestimmte Funktion verlangt ein bestimmtes Verhalten. Vorhandene Strukturen erlauben, ein plausibles Bild zu entwerfen, und mehr als ein plausibles Bild ist nicht möglich, weder für Historiker noch für Autoren historischer Romane.

Histo Journal: Auch, was die Sprache Deiner Figuren betrifft? Meidest Du Modernismen?

GH: Auch das ist eine Frage der Plausibilität. Ich sage mal so, wenn es Ausdrücke für etwas gibt, die in die Zeit passen, dann bevorzuge ich die. Caesar hat keine Mätresse und keine Rolex, sondern eine Buhlin und eine Klepsydra. Und nicht zu vergessen: Wer Sophokles und Cicero gelesen hat, mag meinen, die Griechen und Römer hätten ewig in gedrechselten Satzperioden miteinander geredet. Wenn man Aristophanes und Martial liest, stellt man aber fest, dass die damals auch ›Arschloch‹ oder ›fick dich‹ gesagt haben. Das hilft, um eine etwas andere Perspektive zu kriegen.

Histo Journal: Gewisse Konstanten sind ja doch über alle Zeiten gleich, oder?

GH: Die Grundbedürfnisse auf jeden Fall. Außerdem die Antonyme Macht und Reichtum gegenüber Ohnmacht und Armut. Wichtig ist allerdings, welche Haltung die Menschen zu dieser Situation einnehmen.

Histo Journal: Und die unterscheidet sich in den einzelnen Epochen.

GH: Aber natürlich auch von Mensch zu Mensch. Es stellt sich immer die Frage, wie ein spezieller Charakter in der jeweiligen Epoche sein Schicksal einordnen könnte. Hat er seinen Reichtum als eine Gabe der Götter, seine Armut als Gottes Strafe, sein Los als ungerecht empfunden?

Histo Journal: Du bist aber von Hause aus weder Historiker noch Archäologe … Du hast Anglistik und Hispanistik studiert …

GH: Ich wollte mir das Vergnügen an Deutsch und Französisch nicht verderben …

Histo Journal: Du hast auch Mongolisch studiert …

GH: Aber nur ganz kurz. Das wäre in richtige Arbeit ausgeartet …

Histo Journal: Wie kam es?

GH: Ich habe als Junge das Buch »In geheimer Mission durch die Wüste Gobi« von Fritz Mühlenweg gelesen – lieferbar im Libelle-Verlag. Fritz Mühlenweg war ein Begleiter Sven Hedins und ist mit ihm durch Mittelasien gereist. Es ist eine wunderbare Geschichte, halb real und halb erfunden; danach war ich im Herzen ein Mongole.

Histo Journal: Dann verwundert es, dass demnächst kein Mongolen-Roman zu erwarten ist. Vielmehr steht ein neuer Karthago-Krimi auf dem Programm …

GH: Und dann geht es weiter mit einem Krieg zwischen den Seefahrernationen Britannien und Spanien, wobei ein Ohr eine wichtige Rolle spielt.

Histo Journal: Wir sind sehr gespannt! Vielen Dank für das Gespräch!


»Die Dirnen von Karthago«

Laster, Intrigen und Verbrechen im antiken Karthago
Der Erste Punische Krieg liegt ein paar Jahre zurück, aber der Frieden in Karthago ist trügerisch. Nach einer Reihe von Morden an Dirnen brodelt es in der Großstadt gewaltig. Und dann verschwindet dort auch noch ein römischer Senator. Bomilkar, der »Herr der Wächter«, muss in drei miteinander verstrickten Labyrinthen ermitteln: Unterwelt, Handel und Politik.
Bomilkar, »Herr der Wächter« von Karthago, soll die Ordnung der Riesenstadt hüten, wird aber gründlich daran gehindert. Einige Ratsherren finden, statt bezahlter Wächter könnten billige Sklaven diese Arbeit erledigen. Unruhen im Hinterland (ein drohender Aufstand gegen Grundherren) scheinen auf die Stadt überzugreifen – oder gibt es andere Erklärungen für eine Reihe von Vorgängen? In der Vorstadt wird ein Warenlager geplündert, im Hafen ein Frachtschiff in Brand gesteckt, der Schreiber des Reeders liegt morgens tot vor dem Ratsgebäude. Im Tempel der Tanit werden zwei Dirnen erstochen aufgefunden; jemand behauptet, in der Unterwelt der Stadt werde ein Machtkampf ausgetragen. Als abermals zwei Mädchen erstochen im Tempel liegen, erwägt die Zunft der Dirnen einen Streik, der die Geschäfte der Handelsherren emppfindlich stören würde. Bomilkar schickt einen seiner besten Männer los, der in der Unterwelt ermitteln soll. Am nächsten Morgen liegt er erwürgt und übel zugerichtet an einer Straßenecke. Ein Ratsherr verlangt, Bomilkar wegen Versagens zu kreuzigen, wenn er nicht binnen fünf Tagen alles klärt.

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