Petra Schier

Das Histo Journal Autorenportrait: Petra Schier

»Jedes Buch, gleich welchen Genres, ist eine Herausforderung an den Autor, seine Leser zu packen und bestenfalls bis zur letzten Seite nicht mehr loszulassen.«

von Alessa Schmelzer

Die Fülle ihres literarischen Werkes beweist es: Petra Schier ist eine passionierte Vielschreiberin. Sechs Kinderbücher, fünf romantische Weihnachtsbücher (just erschienen: »Ein Weihnachtshund für alle Fälle«) und acht historische Romane hat die junge Autorin mittlerweile geschrieben. Ihr neuester Roman »Die Gewürzhändlerin« ist soeben erschienen. Es ist der zweite Teil der Kreuz-Reihe, deren literarische Grundlage Petra Schier schon vor rund fünfzehn Jahren entwickelte.

Petra Schier
©Uschi Blech

Petra Schier, geboren 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet seit 2003 als freie Autorin.
Ihre sehr erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Verlag.
Beliebt und ebenfalls sehr erfolgreich sind auch ihre romantischen Weihnachtsromane, die bei Rütten & Loening und MIRA Taschenbuchverlegt werden.

Unter dem Pseudonym Mila Roth publiziert sie darüber hinaus verlagsunabhängig und erfolgreich verschiedene Buchserien.

Aktuelles finden Sie auf der Website der Autorin.

Damals steckte die Autorin im Abitur. »Ich begann zu recherchieren und stieß auf die Geschichte von Burg Kemperich {d.h. deren Ruine}. Dann überlegte ich mir zwei Frauenfiguren und eine grobe Geschichte.« Sobald der Roman fertiggestellt war, überarbeitete sie ihn. »Ich gebe ehrlich zu: Ich hasse das Überarbeiten. Ich bin einfach zu ungeduldig dazu.« So entwickelte sie während dieser Korrekturen die Idee zu einem neuen Roman, fand einen Literaturagenten der sie unter Vertrag nahm und der den Titel an den Rowohlt Verlag verkaufte. Mit »Tod im Beginenhaus« startete Petra Schier die Reihe um die kluge und scharfzüngige Apothekerin Adelina, die im Köln des ausgehenden 14. Jhs. immer wieder in Kriminalfälle verwickelt wird. Es folgten weitere historische Romane. 2009 erschien der erste Teil der Aachen-Trilogie. Im Vordergrund steht Marysa, eine Reliquienhändlerin im Aachen des beginnenden 15. Jhs. Im gleichen Jahr erschien »Die Eifelgräfin« und »Suche Weihnachtsmann — Biete Hund«. Seit einiger Zeit veröffentlicht Petra Schier unter dem Pseudonym Mila Roth verlagsunabhängig ›die erste Vorabendserie in Buchform‹.

Seit einiger Zeit veröffentlicht Petra Schier unter dem Pseudonym Mila Roth verlagsunabhängig

Im Vordergrund stehen hier der Geheimagent Markus Neumann und die Zivilistin Janna Berg. Eine sehr erfolgreiche Serien, die die Autorin ausschließlich als eBook vermarktet. Gerade ist mit dem Titel »Sport und Mord gesellt sich gern« Band 6 erschienen. Ein solches Pensum verlangt Disziplin, Freude am Schreiben und ein gutes Geschichten-Gerüst. »Sobald eine Idee in meinem Kopf so weit gediehen ist, dass sie sich zu einem Roman eignet, schreibe ich alles, was mir dazu einfällt, auf eine Kladde, mache Cluster und Pfeildiagramme, um die Beziehungen der Personen zueinander in den Griff zu bekommen. Ich schreibe, wenn es gut läuft, vormittags, und zwar an fünf Tagen die Woche, jeweils ca. sieben Seiten pro Tag. An besagten guten Tagen brauche ich dazu weniger als drei Stunden, an mittleren Tagen ca. 4 Stunden und an schlechten Tagen sitze ich noch am Abend daran. Aber ich höre nicht eher auf, bis ich mein Tagespensum im Kasten habe. Außerdem schreibe ich immer sehr »auf den Punkt«. Das heißt, ich arbeite so, dass ich nur ein Minimum an Überarbeitung zu machen habe.« Nur die ursprüngliche Fassung ihres ersten Romans unterzog sie bewusst einer starken Korrektur. »Ich hatte mich schreiberisch nach vielen Romanen weiterentwickelt. Aber es war mir einfach eine Herzensangelegenheit ihn veröffentlicht zu sehen.

»Sobald eine Idee in meinem Kopf so weit gediehen ist, dass sie sich zu einem Roman eignet, schreibe ich alles, was mir dazu einfällt, auf eine Kladde, mache Cluster und Pfeildiagramme, um die Beziehungen der Personen zueinander in den Griff zu bekommen.«

Unter anderem, weil es der erste und einzige Roman ist, deren Entstehung mein Vater noch miterlebt hat.« Also konzipierte sie die Geschichte um, teilte sie in zwei Hälften. »Ich ließ nur den roten Faden übrig und schrieb die ganze Geschichte komplett neu. Das war eine interessante Herausforderung.« Vielleicht auch, weil die Autorin merkte, wie viel Potenzial in der ursprünglichen Fassung, die rund 700 Seiten umfasst, steckt. Allein der erste Teil der sogenannten Kreuz-Reihe ist 576 Seiten stark. »Die Eifelgräfin« widmete Petra Schier ihrem Vater — auch das eine Herzensangelegenheit.

In »Verschwörung im Zeughaus« steht die Apothekerin Adelina und die Sorge um ihren Bruder Tilmann. Dieser ist Hauptmann der Kölner Stadtgarde und bricht schwer verwundet im frühen Dämmerlicht vor Adelinas Haus zusammen. Ein paar gestammelte Worte und er bricht zusammen. Kurz darauf erfährt Adelina, dass ihr Bruder wegen Mordes gesucht wird. Von einer Verschwörung ist die Rede, im Zeughaus wurde eine Leiche gefunden, neben ihr Tilmanns Dolch. Was ist geschehen? Während ihr Bruder mit dem Tode ringt, kämpft Adelina ihren eigenen Kampf: Soll sie den ungeliebten Bruder verraten, um ihre Familie zu schützen?