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Filmkritik: Jackie

Jackie –

Es gab eine Zeit, in der die Öffentlichkeit wenig über das wusste, was im Weißen Haus vor sich ging oder wie es darin aussah. Statt Dauer-Getwitter gab es offizielle Pressetermine, und einer davon zieht sich wie ein roter Faden durch den Film: Jackie Kennedy lud ein TV Team in das Weiße Haus und führte es herum. Wir erleben eine unsichere, fast überforderte Frau, die immer wieder daran erinnert werden muss, für die Nation zu lächeln. Die offizielle Aufgabe einer First Lady war dekorativ {auch wenn einige von ihnen prägenden Einfluss auf die Politik ausübten}, aber Jackie Kennedy zeigte, dass das keine belanglose Aufgabe war: Sie war sich als eine der ersten des symbolischen Raums bewusst, den das Weiße Haus darstellte. Es ging nicht nur darum, nach eigenem Geschmack umzugestalten, was bisher jeder First Lady zustand. Es geht um die beinahe sakrale Funktion, die von Abraham Lincoln und Franklin Delano Roosevelt benutzte Möbel haben. Jackie betont, dass sie über die Dekoration Identität stiften will – etwas, das die Realpolitik überdauern soll …

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