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Alexandra Doerrier – Die Lukasbrüder

Das Streben nach künstlerischer Vollkommenheit –

Lukas, einer der Apostel Jesu und von künstlerischem Geschick, malt als erster ein Portrait von der Gottesmutter Maria, das natürlich wundertätig war. Somit empfahl er sich als Schutzpatron der Maler und entsprechend hießen die Zünfte der Maler Lukasbruderschaften. Malerei galt noch als Handwerk, der Maler als Handwerker der Kirchen und Klöster, einer der Heilige abbildete, Auferstehungen oder Kreuzigungen malte. Weltliche Themen wurden höchstens einmal auf Werbeschilder gemalt. In Köln heißt die mittelalterliche Straße der Maler bis heute Schildergasse.

Das Buch »Die Lukasbrüder« spielt Anfang des 19. Jahrhunderts. In einer Zeit, in der die Kunst den Bezug zur Religion verloren hat, in der Napoleon viele Kirchen säkularisiert und der Papst im Exil lebt, nennt sich eine Gruppe von jungen Künstlern nach dem Apostel. Die Lukasbrüder stoßen mit einer neuen Strömung in dieses spirituelle Vakuum, sie streben nach einer größtmöglichen Schönheit, nach einer Vollkommenheit, wie sie nur der Religiosität innewohnt, und wie sie Raffaels Gemälde auszeichnet. Oder Michelangelos. Und die Lukasbrüder sind sich einig, dass diese Vollkommenheit nicht an der Kunstakademie in Wien zu erreichen ist, sondern nur am Nabel aller Kunst; in Rom …

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